Elon Musk und die Kettensäge

Veröffentlicht am 4. März 2025 um 16:52

Elon Musk ist im Moment ziemlich unbeliebt. Das spürt auch seine Firma Tesla, die ihn zum reichsten Mann der Welt gemacht hat.

Aktuell sind die Neuzulassungen von Tesla-Fahrzeugen in Europa um 45% eingebrochen. Was bitte ist in diesen Menschen gefahren, fragen sich viele. Jüngst war er spektakulär  bei der Conservative Political Action Conference nahe Washington mit einer roten Kettensäge auf die Bühne gestiegen, einem Geschenk vom argentinischen Präsidenten Javier Milei. Der wurde mit diesem Symbol für radikale Haushaltskürzungen bekannt. 

2022 hatte Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter übernommen und dann in X umbenannt. Dieser Name scheint ihn zu faszinieren. Auch im Namen seines Sohnes mit der Musikerin Grimes ist das X enthalten, steht dort wohl für die "unbekannte Variable". Nach der  Übernahme von Twitter durch Musk ging es dort turbulent zu. Es kam zu Massenentlassungen. Aktuell sollen von den ehemals ca. 7500 Mitarbeitern etwa 1500 übrig geblieben sein. Da stehen natürlich Schicksale dahinter und Geschichten, die man nicht gut heißen kann. Es ging dann auch ziemlich ruckelig weiter bei X, mit vielen Ausfällen und Problemen. Aktuell gibt es viele Schlagzeilen, wie "X ist am Ende" oder "Elon Musk mit X gescheitert" Nach seiner Vision soll X aber eine Super-App werden, angetrieben von künstlicher Intelligenz, die verschiedene Funktionen vereint, inspiriert vom chinesische WeChat.

Nun, die Geschichte wird zeigen, wie es weitergeht mit X. Allerdings scheint das Agieren von Elon Musk bei Twitter/X dem aktuellen

amerikanischen Präsidenten Donald Trump so gut gefallen zu haben, dass er ihn zum Chef von DOGE gemacht hat, der Regierungsabteilung für staatliche Effizienz. Zuletzt hieß es dann aber, Elon Musk sei nicht der Chef der Behörde, sondern ein "Angestellter mit Sonderfunktion außerhalb der Karrierelaufbahn für Regierungsbeamte." Ja, er "tanzt" eben auf vielen Hochzeiten und ist nur schwer einzuordnen. Fest steht, dass er überall ordentlich Staub aufwirbelt. Größtes Opfer ist bisher die US-Behörde für internationale Entwicklung USIAD, die quasi vor der Auflösung steht. Diese Behörde hatte noch im Jahr 2023 einen ETAT von 40 Milliarden US-Dollar. Weit verbreitet unter den Amerikanern ist tatsächlich die Meinung, das Land zahle zuviel Geld im Ausland, statt für die eigenen Bürger. Dies scheint aber nur die Spitze des Eisbergs zu sein. Offenbar ist aktuell eine massive, nicht unumstrittene, Entlassungswelle in den amerikanischen Behörden im Gange und damit verbunden ein massiver Ab- bzw. Umbau des Staatsapparates. 

Dabei war man hierzulande bisher der Meinung, Europa und insbesondere Deutschland wäre "Bürokratie-Weltmeister", und man reibt sich erstaunt und ein bisschen erschrocken die Augen, was in Amerika gerade passiert. Neben, bisher eher vereinzeltem, Widerstand gegen das Geschehen gibt es aber auch bereits ganz andere Stimmen. So sagt der Telekom-Chef Timotheus Höttges:

"Wir brauchen auch ein DOGE" Angesichts der Notwendigkeit in der deutschen Politik, endlich etwas gegen die ausufernde Bürokratie zu unternehmen, ist es vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis Elon Musk auch die deutsche Bürokratie umkrempelt.

 

 

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